Einer der führenden Männer des jüdischen Volkes, ein Pharisäer namens Nikodemus, suchte Jesus einmal bei Nacht auf. Jesus sprach mit ihm über die Wiedergeburt. Nikodemus fragte: »Wie kann das geschehen?« (Johannes 3,9) und Jesus beantwortete die Frage mit einem historischen Geschehen aus dem Alten Testament. Es ist die Geschichte von der ehernen Schlange, die wir in 4. Mose 21,4–9 finden. Die Geschichte soll uns zeigen, wie wir die Wiedergeburt persönlich erfahren können. Der Herr Jesus benutzte diese Geschichte von der ehernen Schlange in der Wüste dazu, um zu erklären, wie ein sündiger Mensch von Neuem geboren und damit vor dem kommenden Gericht gerettet wird.
Sieben Parallelen
- Sünde, Gericht und Buße
So wie Israel gesündigt hat, sündigen auch wir in Gedanken, Worten und Taten gegen Gott (siehe Römer 3,23). So wie die Sünde das Gericht Gottes über die Kinder Israel gebracht hat, so richtet sich der Zorn Gottes gegen alle Sünder (siehe Römer 1,18; 6,23). Die Kinder Israel wurden sich ihrer Schuld bewusst, sie bekannten ihre Sünden und baten um Vergebung. Sie taten Buße, änderten ihre Gesinnung.
- Offenbarung, Maßnahme, Bedingung und Ergebnis
Gott zeigte Mose, wie diejenigen gerettet werden können, die von den Schlangen gebissen worden waren. Mose fertigte eine eherne Schlange an und richtete sie auf, so dass alle sie sehen konnten. Wie Mose die eherne Schlange aufrichtete, wurde Jesus Christus an ein Kreuz genagelt und erhöht. Die in der Sünde gefangenen Menschen können auf ihn und seinen Opfertod »im Glauben schauen«, das heißt, auf dieses stellvertretende Opfer für Sünden vertrauen und sind so gerettet.
Die bloße Tatsache, dass die eherne Schlange aufgerichtet wurde, hätte den Menschen nicht geholfen. Jeder, der von einer Schlange gebissen wurde, musste im Vertrauen auf Gottes Aussage die eherne Schlange ansehen, um zu leben (vgl. 4.Mose 21,8b).
Folgen der Wiedergeburt
Der Herr Jesus ist für unsere Sünden gestorben und hat am Kreuz alles vollbracht, was zur Erlösung nötig ist. Diese Tatsache wird einen Sünder erst dann erretten, wenn er persönlich an ihn glaubt und ihn bewusst als seinen persönlichen Herrn und Retter annimmt. Dann nimmt der Heilige Geist in ihm Wohnung (1. Korinther 3,16) und schenkt ihm eine neue Natur, eine göttliche Natur (2. Petrus 1,4). Er ist nun »von oben geboren« oder »aufs Neue geboren«. Die eherne Schlange ist so ein Bild für die Wiedergeburt. Sie ist laut dem Herrn Jesus unbedingte Voraussetzung, um in das Reich Gottes eingehen zu können.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Kursheft „Was die Bibel lehrt“ der Emmaus-Fernbibelschule. Du kannst den Kurs kostenfrei und unverbindlich bestellen.